GRUNDLAGEN DER FOTOGRAFIE – (4/6) OBJEKTIVE

Donnerstag, 08. Dezember 2016

Die Aufgabe der Objektive ist, das Licht zu sammeln und auf den Sensor oder Film zu projizieren. Das Objektiv ist demzufolge das Auge der Kamera. Die Funktionsweise des Zooms einer Kamera ist relativ einfach zu verstehen. Durch die Änderung der Brennweite wird der Blickwinkel vergrössert oder verkleinert. Dinge in der Ferne können je nach Objektiv sehr stark herangeholt werden. Je kleiner der Brennweitenwert (z.B. 14mm) am Objektiv ist, desto weitwinkliger kann fotografiert werden. Sprich desto mehr bekommt man auf das Bild. Und die Lichtstärke sagt aus, wieviel Licht durch die Optik gelassen werden kann. Je kleiner die Zahl, desto grösser die Öffnung der Blende.

Welches Objektiv für welchen Zweck?

Pauschal lässt sich dies nicht beantworten. Aber die folgende Auflistung hat sich als sehr hilfreich herausgestellt.

Portrait: 80 -105mm - die perfekte Brennweite um das Gesicht schmeichelhaft wiederzugeben.

Foto: Peter Sturn, Nikon D810, AF-S NIKKOR 85mm f/1.4, 1/640s, f/2.2, ISO 800

Streetfotografie: 35mm / 50mm - 50mm entspricht unserem natürlichen Blickwinkel und wird deshalb am natürlichsten empfunden.

Foto: Christian Reding, Nikon Df, AF-S NIKKOR 35mm f/1.8, 1/320s f/7.1  ISO 640


Landschaften: 15 - 35mm  - eher weitwinklig, damit viel Landschaft auf das Bild kommt.

Foto: Tobias Ryser, Nikon D800, AF-S NIKKOR 14-24 mm f/2.8, 17mm, 1/25s, f/18, ISO 100

Blumen: 105mm Makro - mit einem Makro kann man sehr nah an das Objekt gehen und somit den Abbildungssmasstab bis 1:1 festhalten.

Foto: Edi Day, Nikon D3, AF-S Micro-NIKKOR 105mm f/2.8, R1C1 Makroblitz, 1/250s, f/10, ISO 200

Sport: 300plus - sofern man an die Sportler sehr nah herankommen muss.

Foto: Robert Bösch, Nikon D750, AF-S NIKKOR 300mm f/4.0 E PF ED VR, 1/500s, f/4, ISO 400

Die Werte oben beziehen sich immer auf Kleinbildgrösse bzw. Vollformat (FX). Nutzen Sie eine Kamera mit DX-Sensor (APS-C), so müssen Sie, um denselben Bildausschnitt zu erhalten, die obigen Werte durch den Faktor 1.5 dividieren.

Zoomobjektiv oder Festbrennweiten

Beide Arten haben ihre Berechtigung. Der Vorteil bei Zoomobjektiven ist der schnelle Wechsel von Bildausschnitten. Somit erhältst du innert dem Bruchteil einer Sekunde verschiedene Bildaussagen. Der Nachteil liegt darin, dass Zoomobjektive meistens schwerer und nicht ganz so lichtstark sind. Bei Festbrennweiten liegt neben dem Gewicht und der besseren Lichtstärke der Vorteil auch darin, dass beim Fotografieren der Standort mehr gewechselt werden muss. Und damit vielmals neue Blickwinkel entstehen inkl. anderer Belichtung.

Bildstabilisator

Ein optischer Bildstabilisator ist heutzutage aus der Fotografie kaum noch wegzudenken. Mit dem Kürzel VR (Vibration Reduction) erkennst du, ob ein Stabilisator eingebaut ist. Der grosse Vorteil liegt in diesem Fall bei schwachem Umgebungslicht und folglich langen Belichtungszeiten. Das ist immer dann kritisch, wenn die Aufnahme aus der Hand entsteht und die Verschlusszeit die goldene Foto-Regel «Brennweite als Sekunden-Bruchteil» unterschreitet. Sprich fotografiert man mit einem 200mm Objektiv aus freier Hand, sollte man die Belichtungszeit auf 1/200 stellen um ein scharfes Bild zu erhalten. Mit einem Bildstabilisator kann man diesen Wert um 3-4 Blendenstufen verkleinern. Wichtig ist bei einem Stabilisator, dass er ausgeschaltet wird bei Stativaufnahmen.

Lichtstärke

Die Blendenzahl (z.B. 1.8, 2.8, 5.6,…) sagt aus wie offenblendig fotografiert werden kann bzw. wieviel Licht auf den Sensor gelangen. Das bedeutet - je kleiner die Zahl desto
• mehr Licht kommt auf den Sensor - sprich es kommt auch genügend Licht auf den Sensor bei schlechten Lichtverhältnissen
• desto unschärfer wird der Hintergrund
• schöneres Bokeh da der Hintergrund durch Unschärfe ausgeblendet wird
• desto geringer der Schärfebereich

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