PERFEKTE AUFNAHMEQUALITÄT – (4/16) OBJEKTIVSCHUTZFILTER

Freitag, 10. März 2017

Martin Zurmühle erklärt in 16 Folgen wie man Bilder in «perfekter Qualität» aufnimmt. In der vierten Folge der Serie «Perfekte Aufnahmequalität» erklärt Martin Zurmühle worauf beim Kauf eines Objektivschutzfilters geachtet werden muss und wozu die verschieden Filter eingesetzt werden können.  Der gelernte Architekt betreibt ein Fotostudio und eine Fotoschule und verfügt über langjährige Erfahrung in der Weiterbildung von ambitionierten Fotografen. Ausserdem hat er mehrere preisgekrönte Lehrbücher u.a. zu speziellen Themen wie die Bildanalyse, die Bildbewertung und die Bildsprachen geschrieben.

Objektive sind teuer und empfindlich. Die mehrfach vergütete Glasoberfläche sollte nicht mit den Fingern berührt werden. Das Fett der Finger kann die Beschichtung angreifen. Auch Schmutz und Kratzer verschlechtern die Qualität der Aufnahme. Mit Objektivschutzfiltern schützen Sie Ihr Objektiv. Drei verschiedene Filter können dazu eingesetzt werden:

    • Neutral-Color-Filter (NC-Filter) haben keine sichtbaren Auswirkungen auf die Farben. Als Objektivschutz eignen sie sich für den Alltagsgebrauch.
    • Skylight-Filter besitzen eine schwache hellrosa Färbung. Sie beseitigen leichten Dunst im Hochgebirge und am Meer.
    • V-Filter sind farbneutral, beseitigen Dunst und bringen mehr Kontrast ins Bild.

Kaufen Sie nur Filter von bester optischer Qualität und mit Mehrfachvergütung. Ein billiger Filter vor einem hochwertigen Objektiv verschlechtert die optische Qualität der Bilder beträchtlich und macht so natürlich keinen Sinn. Bei Gegenlichtaufnahmen kann ein solcher Schutzfilter zudem zu Bildfehlern führen («Geisterbilder» und Verschleierungen). Nehmen Sie dann den Filter sicherheitshalber ab.

Als «Geisterbilder»  wird eine schwach sichtbare, meist weniger leuchtstarke Kopie eines Bildes, das gegenüber dem Hauptbild versetzt ist, bezeichnet. «Geisterbilder» können bei Aufnahmen gegen eine helle Lichtquelle entstehen. Sie entstehen durch ungewollte Reflexionen an den Linsenoberflächen und durch Spiegelungen an Filtern und Vorsatzlinsen. 

Dringt ein starkes Licht direkt auf die Objektivoberfläche, so kann dies zu starken Verschleierungen und Überstrahlungseffekten führen (siehe Foto von Andreas Kunar). Manchmal wirken diese attraktiv und werden vom Fotografen als Gestaltungsmittel eingesetzt (weil sie eine zarte und verträumte Bildwirkung erzeugen). Meistens aber verschlechtern solche Effekte die Bildqualität. Vor allem Objektive mit ungenügend vergüteten Linsenoberflächen neigen bei Gegenlicht zu starker Schleierbildung. Sie können sich davor schützen, indem Sie die direkte helle Lichtquelle abschirmen, immer eine Sonnenblende verwenden und die Vorsatzlinse am Objektiv entfernen. Im Notfall können Sie das Objektiv auch mit der Hand oder einem Gegenstand vor direktem Gegenlicht schützen.

Fazit:

Für die optische Qualität ist es am besten, wenn Sie vor das Objektiv keine zusätzlichen Objektivschutzfilter oder andere Filter (z.B. ND Filter oder Polfilter) anbringen oder solche nur situativ nutzen. Jedes zusätzliche Glas bringt Risken mit sich und kann die Bildqualität verschlechtern. Und natürlich sollten Sie immer kontrollieren, ob Ihr Objektiv frei von Verschmutzungen ist. Vor allem Fingerabdrücke verschlechtern die Bildqualität massiv.

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