GRUNDLAGEN DER FOTOGRAFIE – (1/6) BLENDE

Donnerstag, 01. September 2016

Die Blende «f» wird am besten mit dem menschlichen Auge verglichen. Je kleiner die Pupille ist, desto weniger Licht kommt auf die Netzhaut. Zum Beispiel in der Mittagssonne. Bei wenig Licht ist die Pupille sehr gross, somit weit geöffnet und lässt viel Licht hindurch auf die Netzhaut. Dies vor allem in der Nacht, wenn sehr wenig Umgebungslicht vorhanden ist. Die Pupille öffnet sich somit, um so viel Licht wie nur möglich auf die Netzhaut treffen zu lassen. Bei der Blende ist das Prinzip das Gleiche. Je geschlossener die Blende ist, desto weniger Licht trifft auf den Sensor und je offener sie ist, desto mehr Licht kann aufgenommen werden in kürzerer Zeit.

Die kreativste Verwendung der Blende ist die Kontrolle der Schärfentiefe. Obwohl die Kamera immer nur einen Punkt ganz präzise fokussieren kann, ist es möglich einen bestimmten Bereich vor und hinter diesem Punkt ebenfalls scharf abzubilden. Diese Ausdehnung des scharfen Bereichs wird Schärfentiefe genannt und ist von vier verschiedenen Faktoren abhängig. Der wichtigste Faktor ist die Blende. Je kleiner die Blende, desto mehr Bildbereiche werden scharf abgebildet, je grösser die Blende, desto kleiner ist der scharfe Bereich im Bild. Der zweite Faktor ist der Abstand vom Objektiv zum Objekt. Je kleiner dieser ist, desto weniger Schärfentiefe entsteht. Sehr schön zu sehen in der Makrofotografie. Der Dritte Faktor ist die Brennweite. Mit einer langen Brennweite wird eine geringere Schärfentiefe erzielt als mit einem Weitwinkelobjektiv. Der letzte Faktor ist noch das persönliche empfinden.

Ein wenig verwirrend ist die Kamera-Anzeige für die Blende. Wenn die Rede von einer kleinen Blende ist, wird eine grössere, höhere Zahl angezeigt. Demnach genau das Gegenteil. Wird eine grosse Blende gewünscht, um nur eine kleine Schärfentiefe zu erzeugen, wird eine kleine Zahl angezeigt. Eine geringe Schärfentiefe, wie sie bei Porträtaufnahmen sehr beliebt ist, können Sie also erzielen, wenn Sie eine möglichst offene Blende (z.B. 2,8) und eine längere Brennweite (z.B. 85 mm) einstellen. Ein Vollformat-Bildsensor (FX) begünstigt ebenfalls eine geringere Schärfentiefe.


Dieser Artikel wurde inkl. Bildern von People Fotograf Peter Sturn für Nikon erstellt.


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