7 TIPPS FÜR STIMMUNGSVOLLE FAMILIENFOTOS IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Ihr verbringt gemütliche Festtage im kleinen Kreise der Familie zu Hause und habt Zeit für ein paar neue Fotos für das Familienalbum? Mit unseren Tipps erfahrt ihr, wie ihr schnell und einfach unvergessliche Erinnerungen festhalten könnt.

1. Ein wenig Ordnung schaffen

Wer kleine Kinder zu Hause hat, kennt wahrscheinlich die Situation, dass die Wohnung schnell ein wenig chaotisch aussehen kann. Für eure Familienfotos empfehlen wir deshalb, vorab ein paar Dinge beiseite zu räumen, damit möglichst wenig vom Hauptmotiv ablenkt. Das bedeutet nicht, dass die komplette Wohnung auf Vordermann gebracht werden muss. Oft reicht es, sich vorher einen Aufnahmeort, wie zum Beispiel die Couch, das Bett oder das Spielzimmer auszusuchen und lediglich dort mit einigen Handgriffen herumliegende Gegenstände aus dem Bild zu räumen. Dabei kann es auch helfen, wenn ihr vorab mit der Kamera in der Hand nach einer geeigneten Aufnahmeposition sucht. Liegt zum Beispiel sehr viel auf dem Boden, macht es Sinn, selbst aus Bodennähe zu fotografieren, da ihr dann weniger vom Boden selbst und mehr von der Wand oder den Fenstern im Hintergrund im Bild habt.

2. Licht optimal einsetzen

Wenn ihr euch zu den erfahrenen Fotografen zählt und das Equipment für ein indirektes Blitzlicht besitzt, dann könnt ihr eure Kinder und/oder euren Partner im Vordergrund aufhellen, indem ihr zum Beispiel seitlich über die Wand oder nach oben über die Decke blitzt. Durch die Reflexionen wird das Blitzlicht stärker gestreut und wirkt im Gesicht weicher als ein direktes Blitzlicht. Bei Babys und kleinen Kindern würden wir ohnehin von häufigem, direktem Blitzlicht abraten. Als Alternative könnt ihr mit einem LED-Video-Dauerlicht arbeiten. Das ist nicht ganz so hell wie ein Blitz und lässt sich üblicherweise für unterschiedliche Intensitäten dimmen.

Wenn euch Blitzen dagegen nicht liegen sollte, dann zeigen wir euch, wie ihr mit dem vorhandenen Licht arbeitet könnt. Am einfachsten gelingt eine schöne Ausleuchtung, wenn ihr den Aufnahmeort in der Nähe eines Fensters einplant. So könnt ihr das Tageslicht für euch nutzen und – je nach Ausrichtung des Fensters – auch das warme Morgen- oder Abendlicht ins Bild einbauen. Dabei habt ihr die Möglichkeit, je nach Aufnahmeposition, mit Licht und Schatten zu spielen. Stellt ihr euch zum Beispiel so auf, dass ihr als Fotograf das Fenster im Rücken habt, dann wird eure Familie genau in Richtung des Fensters schauen und somit optimal ausgeleuchtet sein, ohne dass nennenswerte Schatten im Gesicht zu sehen sind. Kommt das Fensterlicht von der Seite, erreicht ihr einen Schattenwurf auf der gegenüberliegenden Seite, wodurch eure Aufnahme etwas mehr Tiefe erhält. Auch eine Aufnahme im Gegenlicht ist möglich. Der Vordergrund wird dann zwar sehr wahrscheinlich ohne zusätzlichen Blitz recht dunkel – eine leichte Silhouette kann aber auch schöne Ergebnisse bringen. Oder ihr nutzt einfach das gemütliche Licht während der Weihnachtszeit: Kerzen, Weihnachtsbaum und warme Lichter sorgen für eine besonders gemütliche Stimmung und geben euch noch mehr Raum, euch kreativ auszuleben. Falls ihr mehr darüber erfahren möchtet, wie ihr Weihnachtslichter kreativ einsetzen könnt, findet ihr hier weitere Inspiration & viele spannende Tipps.

3. Zwischen Nah- und Raumaufnahmen wechseln

Für abwechslungsreiche Bilderserien lohnt es sich, sowohl die Perspektive als auch die Brennweite zu wechseln. 

Was die Wahl des Objektivs betrifft, so seid ihr zum Beispiel mit einem Standardzoom gut aufgestellt, da ihr sehr schnell zwischen weitwinkligen Raumaufnahmen und einem leichten Tele für Nahaufnahmen wechseln könnt. Solltet ihr mit dem vorhandenen Licht arbeiten, empfehlen wir ein Zoom mit etwas höherer Lichtstärke.

Für unsere Vollformatkameras eignen sich zum Beispiel das NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S für unser Z-System und das AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8E ED VR für unsere Spiegelreflexkameras. Für Nikon-DSLRs mit APS-C-Sensor ist das AF-S DX Zoom-NIKKOR 17-55 mm 1:2,8G IF-ED eine gute Wahl. Ihr könnt selbstverständlich auch mit jedem anderen Nikon-Zoom zu guten Ergebnissen kommen. Bei lichtschwächeren Objektiven benötigt ihr im Vergleich nur etwas mehr Licht oder eine höhere ISO-Empfindlichkeit. Sehr empfehlenswert sind auch lichtstarke Festbrennweiten mit 35, 50 und 85 mm.

Durch die Wahl der Brennweite erreicht ihr ganz unterschiedliche Situationen. Ein grosser Bildwinkel bindet den Raum mit ein und zeigt eure Familie in eurem Zuhause. Ob Spielzimmer, Küche oder Wohnzimmer: Vor allem mit kleinen Kindern ist es eine schöne Erinnerung, wenn auch die Räume der eigenen vier Wände ab und zu mit im Bild zu sehen sind, um den Kindern später zeigen zu können, wo sie aufgewachsen sind. Wählt ihr dagegen ein leichtes Tele, habt ihr die Gesichter eurer Lieben grösser im Bild und könnt den Fokus stärker auf emotionale Gesichtsausdrücke lenken. Ein Lachen, ein verschmitzter Blick – all diese Emotionen wirken umso intensiver, je näher ihr an den Personen dran seid. Davon abgesehen wird der Hintergrund stärker ausgeblendet, was den Fokus noch stärker auf die Personen im Bild lenkt.

4. Ein ehrliches Lachen

Am schönsten wirken eure Porträts, wenn ihr echte Emotionen zeigen könnt. Das kann vor allem bei Kindern manchmal schwierig sein, da sie eher selten begeistert sind, wenn sie auf Kommando lächeln sollen. Was könnt ihr also tun? Da ihr eure Kinder am besten kennt, habt ihr die Möglichkeit mit ihnen etwas unternehmen, von dem ihr wisst, dass es ihnen viel Spass machen wird. Gemeinsam spielen, Plätzchen backen, ein Buch lesen – da werdet ihr sicher etwas Geeignetes finden. Manchmal kann auch ein guter Witz funktionieren. Bei Babys kommt hinzu, dass sie eher ungerne in die Kamera schauen, wenn gerade der Auslöser gedrückt wird. Da kann zum Beispiel eine kleine Rassel helfen, um die Aufmerksamkeit des Kindes, zumindest für ein paar Sekunden, in Richtung der Kamera zu lenken.

5. Scharfe Bilder bei spielenden Kindern

Wenn ihr sehr aktive Kinder zu Hause habt, die ihr vielleicht sogar beim Spielen oder Toben fotografieren möchtet, dann empfehlen wir euch eine kurze Verschlusszeit von einer 1/250 oder sogar einer 1/500 Sekunde. Wenn ihr nicht komplett manuell belichten möchtet, könnt ihr zum Beispiel mit der Blendenvorwahl im „A“-Modus arbeiten. Dabei wählt ihr nur die Verschlusszeit manuell und die Kamera entscheidet automatisch, welche Blende dazu passt. Möchtet ihr vermeiden, dass die ISO-Empfindlichkeit zu hoch ausfällt, könnt ihr die ISO-Empfindlichkeit entweder fest einstellen, oder die ISO-Automatik auf ISO 1.600 oder ISO 3.200 begrenzen. Um Bewegungen scharfzustellen, macht es Sinn, im AF-Serienbildmodus zu arbeiten und die Fokusmethode auf automatische Messfeldwahl mit einer kontinuierlichen Schärfenachführung „AF-C“ zu stellen. Bei Einzelporträts ohne viel Bewegung ist zudem der Augen-Autofokus in vielen neueren Nikon-Kameras eine grosse Hilfe.

6. Die Blende öffnen

Lichtstarke Objektive haben nicht nur den Vorteil, dass bei Aufnahmen mit vorhandenem Licht mit kürzeren Verschlusszeiten und einer geringeren ISO-Empfindlichkeit gearbeitet werden kann. Eine grosse Offenblende führt auch dazu, dass die Schärfentiefe abnimmt. Dadurch werden Gesichter scharf und der Hintergrund unscharf abgebildet. Auf diese Weise gelingt es euch, den Hintergrund auszublenden. Das leitet den Blick einerseits direkt auf das Gesicht des Porträtierten und andererseits lassen sich vielleicht chaotische Hintergründe in der Unschärfe ausblenden.

7. Selbstauslöser und Bilder aus der Kinderperspektive

Ihr wünscht euch ein Foto von der ganzen Familie, habt aber niemanden da, der den Auslöser für euch drücken könnte? Dann verwendet doch einfach ein Stativ und einen Fernauslöser. Wahlweise geht auch der Selbstauslöser der Kamera. Dann empfehlen wir nur, vorab eine Verzögerung von zehn Sekunden einzustellen, damit ihr genügend Zeit habt, mit ins Bild zu laufen. Davon abgesehen kann es auch sehr spannend sein, die Welt einmal aus Kinderaugen zu sehen. Unsere Nikon-Kompaktkamera COOLPIX W150 ist in bunten Farben erhältlich und eignet sich ideal als Kamera für Kinderhände. Sie ist stossfest bis zu einer Fallhöhe von 1,80 Metern und kann sogar mit ins Wasser genommen werden. Wenn eure Kinder mit dieser Kamera selbst entscheiden können, was sie fotografieren möchten, werdet ihr euer zu Hause aus einer spannenden, neuen Perspektive sehen.

Zum Abschluss gibt es nochmal alle Tipps im Überblick:

  • Achtet darauf, am Ort der Aufnahme vorab etwas Ordnung zu schaffen.
  • Nutzt verschiedene Lichtstimmungen. Entweder über das Tageslicht am Fenster, über warmes Kunstlicht am Abend oder über indirektes Blitzlicht.
  • Wechselt zwischen Raum- und Nahaufnahmen, um möglichst abwechslungsreiche Bilderserien festzuhalten.
  • Macht mit euren Kindern etwas, das ihnen Spass macht. So kommt ihr am einfachsten zu echten Emotionen in den Gesichtern.
  • Öffnet die Blende am Objektiv. Damit lenkt ihr den Fokus auf die Gesichter und könnt störende Hintergründe ausblenden.
  • Bei schnellen Bewegungen setzt ihr die Verschlusszeit am besten manuell auf eine 1/250 oder eine 1/500 Sekunden. Das funktioniert sowohl in der Blendenvorwahl „A“ als auch im gänzlich manuellen „M“-Modus.
  • Mit einem Stativ und einem Fern- oder Selbstauslöser könnt ihr Bilder von der ganzen Familie aufnehmen. Unsere COOLPIX W150 eignet sich zudem als farbenfrohe Kamera für Kinder.



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