TABLETOP-FOTOGRAFIE
Donnerstag, 21. Mai 2020
Nicht nur in der Welt der Werbung ist die Tabletop-Fotografie eine wichtige Technik, einzelne Gegenstände professionell zu fotografieren. Im Rahmen unserer #CreateYourLight Challenge möchten wir euch zeigen, wie ihr auch in den eigenen vier Wänden kreativ fotografieren könnt.
Die klassische Kunst des Stilllebens
Schon in der Stillleben-Malerei begann die Gestaltung nicht erst, wenn man die Pinsel in der Hand hatte, sondern bereits mit dem Arrangement des Motivs. Fangt an, indem ihr euch im Geist das Bild entwickelt, das ihr später fotografieren wollt. Was wollt ihr wie arrangieren und wie soll das Licht gesetzt sein? Vielleicht beginnt ihr auch mit Fingerübungen, indem ihr eines eurer Lieblings-Stills – egal, ob Foto oder Gemälde – nachstellt. Aber egal, wie ihr vorgeht, nehmt euch etwas Zeit für das Arrangement.
Was ihr braucht
Der klassische Tabletop-Aufbau lässt euren Motiven die ganze Bühne. Wie ein kleiner Studio-Hintergund eignet sich eine nach hinten hochgewölbte Fläche, sodass ihr eure Motive ohne eine Kante im Hintergrund anordnen könnt. Ihr braucht aber nicht gleich in einen professionellen Fototisch zu investieren. Auch mit Do-it-yourself-Mitteln lassen sich tolle Ergebnisse erzielen.
Folgendes hilft euch für den Start: ein Stativ für die Kamera, ausreichend grosse Kartonbögen als Hintergrund, weisse und schwarze Pappen als Aufheller bzw. Blenden, Spiegel um Lichtakzente zu setzen sowie Klemmen, Cliparme, Gaffer-Tape oder andere Mittel, um alles an seinen Platz zu bringen. Für Staubfreiheit sorgen ein Tuch, Staubwedel und ggf. ein Blasebalg oder Luftspray.
Die Tischfotografie & das Licht
Euer Motiv läuft euch nicht weg (ausser ihr fotografiert einen Eisbecher). Jedenfalls habt ihr normalerweise bei der Tischfotografie genug Zeit, um euer Licht sorgfältig zu planen. Auch wenn ihr das Fensterlicht verwendet, spielt mit Vorhängen oder Jalousien, nutzt Spiegel oder Aufheller für Akzente oder wartet sogar auf einen besseren Sonnenstand. Mehr Tipps zum Fotografieren mit Fensterlicht haben wir hier für euch. Ansonsten platziert eure Leuchten so lange, bis ihr zufrieden seid. Wenn ihr ein Nikon-Systemblitzgerät wie etwa das SB-5000, SB-700 oder SB-500 besitzt und eure Kamera es im Rahmen des Advanced Wireless Lighting AWL kabellos steuern kann (das gilt für die meisten Nikon-Kameras, die ein integriertes Blitzgerät haben, z. B. Z 50, D7500 und D610), dann habt ihr noch mehr Freiheiten. Tipp: Im System-Menü eurer AWL-kompatiblen Kamera findet ihr den Punkt »Einstelllicht«. Wenn ihr den aktiviert, könnt ihr eure Slave-Blitzgeräte durch Drücken der Abblendtaste zum stroboskopartigen Dauerleuchten bringen und so das Licht vorab besser beurteilen.
Beachtet auch unseren Artikel »Do it yourself: Lichtformer selberbauen«. Dort findet ihr noch mehr Inspiration dazu, wie ihr euer Licht mit Bordmitteln spannender gestaltet.
Die optimale Schärfe für euren Tabletop-Shot
Bei der Tabletop-Fotografie könnt ihr entweder manuell fokussieren oder automatisch mit der Einzelfeldsteuerung oder dem Nadelspitzen-AF für eine noch feinere Bestimmung der Fokuslage. Bei DSLRs eignet sich für dieses Genre der Live View besser als der Sucher. Ihr könnt den Fokus feiner steuern und habt die Möglichkeit der vergrösserten Bildansicht für eine präzisere Kontrolle. Beim manuellen Fokussieren hilft zusätzlich das Fokus Peaking, aktivierbar mit der Menü-Option »Konturfilter«. Probiert unterschiedliche Blendenwerte, um das richtige Mass an Schärfentiefe zu erreichen.
Viel Spass drinnen!
All dies sind keine starren Regeln, sondern ein Anstoss. Werdet kreativ, sucht spannende Motive zuhause und improvisiert. Habt vor allem Spass! Wir freuen uns auf eure Ergebnisse, die ihr auf Facebook oder Instagram unter dem Hashtag #CreateYourLight mit uns teilen könnt.