NIKON Z 9: PREVIEW MIT ASHLEY UND JERED GRUBER

Dienstag, 12. April 2022

Nur wenige Fotograf:innen hatten vor dem Erscheinen der Nikon Z 9 ausführlich Gelegenheit, der Kamera auf den Zahn zu fühlen. Ashley und Jered Gruber konnten im Rahmen eines Shootings in Nordspanien die Z 9 testen. In einem Interview mit Daniel Ziegert, Manager NPS bei Nikon, schildern die beiden Radsport-Fotografen ihre ersten Eindrücke der stärksten Nikon aller Zeiten.

Jered und Ashley, ihr habt einen grossen Teil unseres europäischen Launch-Videos für die Nikon Z 9 übernommen. Wir haben den Launch der Kamera jetzt hinter uns – wie war es für euch, die Katze aus dem Sack zu lassen?

Wir freuen uns sehr, dass wir es jetzt teilen können und kein Geheimnis mehr daraus machen müssen. Und wir können es kaum erwarten, die Kamera wieder in die Hände zu bekommen.

Welche Kamera habt ihr dann nach dem Shooting genutzt und wie hat sich das angefühlt, zurück in die alten Zeiten zu gehen?

Das können fast nur ungern zugeben, denn bis zur Z 9 war die D850 durch und durch unsere Lieblingskamera. Aber um darauf zurückzukommen - nachdem wir so viele Tage mit der Z 9 verbracht hatten, war es irgendwie enttäuschend und frustrierend. Und irgendwie auch sehr ernüchternd. Diese Gedanken zu haben und zu erkennen, was heutzutage möglich ist, und dann nicht mehr in der Lage zu sein, das zu nutzen. Das war definitiv etwas, worüber wir viel nachgedacht haben.

Das Ehepaar Jered und Ashley Gruber hat sich mit ihren Aufnahmen der weltbesten Radrennprofis einen Namen gemacht.

Die D850 ist wahrscheinlich immer noch die beste DSLR, die je gebaut wurde. Meint ihr nicht auch?

Auf jeden Fall. aber es ist ziemlich aufregend zu sehen, was wir mit der neuen Kamera machen können. Dass es einige neue Möglichkeiten gibt, neue Arten von Aufnahmen. Denn jetzt müssen wir nicht mehr darüber nachdenken, wo wir den Fokus auf einen bestimmten kleinen Bereich setzen. Wir haben den ganzen Bildausschnitt, mit dem wir spielen können, und ich denke, allein das ist etwas, worüber sich jeder freuen kann.

Um einen Schritt zurückzugehen: Einige Leute kennen euch und  eure Arbeit vielleicht nicht. Kannst du Jered vielleicht ein bisschen erläutern, wie du überhaupt dazu gekommen bist? Was euch zur Radsportfotografie geführt hat?

Nun, es begann mit mir als Radrennfahrer. Das war zu der Zeit, als ich anfing, mehr Bilder zu machen. Ich fuhr in einer niedrigen Klasse in den USA und ich glaube, ich war mir immer bewusst, was ich auf einer normalen Radtour alles sah. Und ich dachte, dass dies einer meiner Lieblings-Elemente des Trainings war. Einfach die Welt zu betrachten, die ich auf einer vier bis sechsstündigen, manchmal achtstündigen Radtour sehen konnte. Und nach und nach wurde mir klar, dass ich das Fotografieren kann. Und so hatte ich zuerst eine wirklich billige, nicht sehr gute Kamera. Schliesslich habe ich eine Nikon D40 erworben, die für mich die erstaunlichste Kamera auf der ganzen Welt war. Und von da an fing es einfach an zu wachsen. Es war wirklich einfach. Ich wollte Bilder von den Dingen machen, die ich liebte und das war die Welt um mich herum auf einer Radtour.

Das ist grossartig! Und du, Ashley, bist auf dem Weg in das Spiel hineingezogen worden? Wie ist das passiert?

Nun, ich denke, es hat angefangen, als wir unseren Familien gesagt haben, was wir vorhatten. Denn ich habe ein Auslandsjahr in Innsbruck gemacht und Jered hat unsere Wanderungen und Radtouren fotografiert. Ich denke, das erste Fotoshooting im Dezember 2010 habe ich gut fotografiert. Jered reisst sich gut zusammen, aber er kann auch ziemlich enthusiastisch sein. Er sieht so viel und er möchte so viel erarbeiten. Das ist eine gute Sache, aber auch schlecht als seine Partnerin. Manchmal hat er mich einfach machen lassen. Manchmal hat mich aber auch unter Kontrolle gebracht und mir gezeigt, wie er die Dinge sieht. So hat er mir super dabei geholfen, die Dinge auf meine Weise zu entdecken.

Sehr interessant! Ich hatte das Vergnügen, euch bei unserem Shooting in Nordspanien in der Region Bardenas zu begleiten. Ich habe euch bei der Arbeit gesehen und fand es ist wirklich interessant, wie ihr interagiert, ohne miteinander zu reden. Wie ist das eigentlich, wenn ihr die Bilder danach anseht? Ist es immer so, als ob die Geschichte einfach zusammenpasst oder gibt es auch manchmal Unstimmigkeiten?

In diesem Punkt fühlt es sich fast unbewusst an, dass wir uns immer einig sind, wenn wir an einem Ort fotografieren. Wir versuchen, unser Motiv in 360 Grad zu sehen. Und dann, zu einem bestimmten Zeitpunkt, stellen wir oft fest, dass wir mindestens 10 verschiedene Aufnahmen machen wollen. Und dann versuchen wir herauszufinden, was unsere beiden Favoriten sind. Was brauchen wir wirklich, um zu zeigen, was die Geschichte ausmacht. Und dann überlegen wir, wie wir uns auf die Positionen am effektivsten aufteilen. Wenn ich sehe, dass Ashley an dieser einen Stelle fertig ist, werde ich sicherlich nicht dorthin gehen, sondern vielleicht gegenüber oder dahinter. Nur damit wir das, was wir tun, optimieren und etwas Interessantes schaffen. Beim Shooting war es so, als ob es tatsächlich nur um den Sprung geht. Ich lege mich also einfach flach auf den Rücken und schaute Edgar – unser Rennfahrer-Model – an, während er seine Runden drehte. Und alleine das gab uns sofort zwei völlig unterschiedliche Perspektiven und ermöglichte uns einige dynamische Möglichkeit.

Als ich euch sagte, wir würden uns freuen, wenn ihr für die Z 9-Kampagne fotografiert, aber es müssen Motorräder sein, hat euch das beunruhigt?

Nein, wir waren begeistert. Wir suchen immer nach Wegen, etwas Neues zu sehen oder etwas anders zu machen, damit es sich nicht wiederholt anfühlt. Wir hatten mehr Angst davor, mit einer Kamera zu fotografieren, mit der wir noch nie zuvor gearbeitet hatten. Und wir hatten zunächst das Gefühl, dass es für einen anderen Fotografen, der die ganze Zeit Motocross fotografiert, vielleicht langweilig sein könnte. Und dennoch, der Bezug zum Radfahren ist da – wie man die Strassen sieht oder wie man einen Hügel oder was auch immer in die Bilder integriert. Es gibt viele interessante Sachen, die wir noch nie gemacht haben und wegen der Geschwindigkeit und dem Staub, besonders in der Wüste, würde man mit einem Fahrrad nie so viel Atmosphäre bekommen. Das war sehr spannend und hat super Spass gemacht.

Ihr wusstet also, dass die neue Kamera da sein wird und wir nicht wirklich in der Lage sind, euch viel darüber zu erzählen. Wie war es eigentlich, die Kamera als eine der ersten zu bekommen? War es stressig? Sonst beschäftigt ihr euch ja gerne vorab mit Kameras und der Ausrüstung?

Im Vorfeld waren wir definitiv nervös. Aber als wir an diesem Tag ankamen und die Z 9 das erste Mal in der Hand hielten, war es so, wie es fast immer ist. Wir waren uns plötzlich sicher – es wird besser als gut und es wird wirklich cool. Und als wir dann sahen, wie unser Model Edgar sein Motorrad rausholte, dachten wir: Das wird grossartig! Als wir anfingen und die Lernkurve auf einmal viel geringer war, als ich mir vorgestellt hatte, war ich dennoch ein bisschen gestresst. Ich wusste erst nicht, welchen Fokusmodus ich verwenden sollte, ich kannte bis dahin schliesslich nur das Menü und die Einstellungen der D850. Aber dann haben wir angefangen zu experimentieren: Früher waren viele Bilder, die wir jetzt gemacht haben, gar nicht möglich. Ich konnte gar nicht glauben, wie die Kamera selbst kleinste, fliegende Steine tatsächlich erfassen konnte. In der Vergangenheit hätte ich in vielen Situationen wahrscheinlich den Fokus gesperrt oder manuell fotografiert, und gewartet, bis mein Motiv an der richtigen Stelle auftaucht. Aber in diesem Fall habe ich einfach darauf vertraut, dass die Kamera das tut, was sie soll – und ich konnte erst nicht glauben, dass es funktioniert hat. Doch es ging noch besser: Der Fokus blieb einfach auf dem Bike hängen. Das war verrückt – ich wette, dass wir anfangs weniger als einen Meter von ihm entfernt waren. Wir haben einfach die 3D-Box gewählt und dann abgedrückt, sobald wir das Motorrad sahen. Und dann folgte der Fokus dem Bike, bis man es nicht mehr sehen konnte – einfach fantastisch.

Die Kamera nimmt Videos auch in 8K-Auflösung auf. Viele Filmemacher haben gesagt, jetzt kann ich einfach Screenshots machen und habe ein Foto mit hoher Auflösung. Fotograf:innen halten dem entgegen, dass ein Foto meist einen anderen Bildausschnitt aufweisen muss, um zu wirken. Ich denke, es ist eine Option, die nicht so kritisch diskutiert werden sollte. Ich meine, wenn die Kamera diese Funktion bietet, warum dann nicht nutzen, oder?

Wir sind keine Puristen. Wir wünschten, wir wären welche, aber die Realität ist anders: Das sind nicht wir und so arbeiten wir nicht. Und wir haben festgestellt, dass wir mehr Möglichkeiten haben, wenn wir die Kamera anders verwenden.

Ich weiss, dass ihr manche Bilder sehr stark nachbearbeitet habt – Stichwort Dynamikumfang. Habt ihr Unterschiede im Vergleich zum Niveau der D850 bemerkt? Leider wart ihr ja sehr früh dran mit dem Test und wart deswegen gezwungen, nur in JPEG zu fotografieren.

Wir waren wirklich beeindruckt, wie gut die JPEGs sind. Ich würde dies in Zukunft in Betracht ziehen, insbesondere wenn kein riesiger Dynamikumfang erforderlich ist. Das macht absolut Sinn. Schon in den ersten 10 Minuten, in denen wir die Z 9 hatten, haben wir das erkannt. Das Motorrad kam von der Seite und dann ging es direkt durchs Gras bis zur anderen Seite, und es war kein Problem. Ich glaube, das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass diese Kamera verrückt ist. Auch dass man nicht so viel schwenken musste – man musste sich nicht bewegen, damit man seine Komposition wirklich halten konnte. Wir sind es einfach nicht gewohnt, so zu fotografieren. Aber dann dauerte es nicht lange, bis wir gelernt haben, der Kamera zu vertrauen. Aber es ist auch jetzt immer noch irgendwie unglaublich. Man bekommt so viel mehr aus jeder Serie – im Grunde genau das, was wir suchen. Bei einem Rennen bekommt man schliesslich nur einen Versuch.

Also denkt ihr jetzt schon darüber nach, wie sich das in der nächsten Saison ändern wird? Wenn die Rennen beginnen und die Fahrer alle frisch und schnell sind – seid ihr zuversichtlich, dass die Z 9 euer Leben wirklich einfacher machen wird? Oder doch eher schwerer, weil ihr dann so viele grossartige Aufnahmen zur Auswahl habt?

Wenn das wirklich das Problem ist, würden wir es sehr gerne haben. Spass beiseite – bei einem kommerziellen Shooting kann ein Fahrer fünf- oder sechsmal das Gleiche machen, vielleicht sogar zehn Mal, wenn es sich um eine wirklich technische Aufnahme handelt. Du hast in der Regel eine Idee, die du durchziehen willst und du hörst nicht auf, bis alles passt. Am Ende haben wir vielleicht nur ein oder zwei Bilder von all diesen Versuchen. Vielleicht sind es 200 oder 300 Fotos, aus denen du zwei oder drei auswählen kannst und sagst – das sind die besten Versuche. Wir würden sagen, mit der Z 9 hast du wahrscheinlich 295 Bilder, aus denen du wählen kannst. Wir haben ohnehin so viele Bilder, die wir löschen müssen. Es wird aber wahrscheinlich auch die Bearbeitung ändern, weil man härter mit sich selbst umgehen muss. Ich denke, dass es dort wahrscheinlich auch eine Lernkurve geben wird. Aber apropos gut und schlecht, das ist definitiv gut.

In einer weiteren Aufnahme, die mir seit dem Shooting im Gedächtnis geblieben ist, sehen wir, wie der Helm absolut scharf ist und der Rest einfach in Bewegungsunschärfe getaucht ist. Wann und wie habt ihr angefangen, ganz bewusst zu experimentieren, wie war das?

Im Allgemeinen fotografieren wir, wenn möglich, mit einer Verschlusszeit von 1/1000 s und mehr – nur so frieren wir die Bewegung ein. Bei derart kurzen Verschlusszeiten fühlen wir uns am wohlsten. Längere Verschlusszeiten von 1/200 s bis 1/400 s erzeugen eher diesen filmischen Look, den wir auch sehr schätzen – mit deutlich mehr Trennung vom Hintergrund durch Bewegungsunschärfe. Auch das macht natürlich richtig viel Spass und für uns war es eine Art Triumph, weil wir in gewisser Weise fleissig an unserem Panning gearbeitet haben. Besonders beim Zeitfahren bietet sich dazu oft die Gelegenheit. Da hat man 200 Fahrer und jede Menge Zeit zu üben.

Es war verrückt, was diese Jungs alles tun konnten. Wir wollten nicht so nah ran gehen, weil wir Angst hatten, dass die Kamera von den fliegenden Steinen zertrümmert wird. Doch es war in Ordnung und wir haben ein paar coole Aufnahmen davon gemacht. Und dann dachten wir, lass uns ein paar Schwenks versuchen – es funktionierte perfekt. Das Ergebnis war eine Serie, bei der alles im Fokus war. Und wenn wir das sagen, dann meinen wir wirklich alle Bilder. Es wirkt fast so, als ob es im Grunde nichts gäbe, was wir in verschiedenen Situationen nicht meistern könnten. Wir hatten einige ziemlich herausfordernde Autofokus-Situationen und es war absolut kein Problem.

In ein paar Aufnahmen, die in den Abendstunden entstanden sind, kommen wir dem maximalen Dynamikbereich schon sehr nahe. Wie stellt ihr die Belichtung am liebsten ein? Ist alles manuell oder verwendet ihr irgendwelche automatischen Messmodi?

Wir fotografieren immer mit Matrix-Messung – was auch immer der breiteste Bereich ist. Wir nutzen nur den einfachsten Messmodus, und dann schauen wir einfach durch den Sucher und sehen, was er sagt. Und dann spielen wir damit herum. Es hängt vom Licht ab und wir vertrauen da der Kamera. Dann entscheiden wir oft einfach kurzfristig, welche Blende wir nutzen möchten und überlassen der Kamera den Rest. Im Allgemeinen und der Einfachheit halber vertrauen wir darauf, dass es mit den aktuellen, den neuen Objektiven, keine Qualitätseinbussen bei f/2,8 gibt. Wir fotografieren die meiste Zeit mit Offenblende. Manchmal werden wir kleiner, aber im Allgemeinen stellen wir f/2,8 ein und gut. Es macht das Leben so viel einfacher und wir sind viel schneller fertig.

In einer Kampagne will man ja auch immer abwechslungsreiche Bilder einbauen – wie etwa durch Löcher in einer Wand oder tolle Hintergrunde in den Bergen. Könnt ihr uns etwas mehr über eure Ideen erzählen?

Wir waren bei dieser Hütte, die als Nebengebäude genutzt wurde – und es war die am schlimmsten riechende kleine Hütte, in der wir je waren. Da gab es dieses winzige Loch, nicht viel breiter als ein Kameraobjektiv. Ich stellten uns auf die Zehenspitzen und suchten nur nach einer Aufnahme. Und dann taucht Edgar plötzlich in voller Fahrt aus dem Nichts auf. Wir waren noch überhaupt nicht bereit, aber wir waren auf 3D, und die Fokus-Box war an einer geeigneten Stelle. Da haben wir einfach abgedrückt. Wir wussten nicht, dass Edgar da überhaupt unterwegs sein würde, und er hat es nur einmal, vielleicht zweimal, getan. Das erste Mal hatten wir keine Ahnung, aber es hat beide Male perfekt funktioniert. Es war die Art von Aufnahme, die wir in der Vergangenheit tatsächlich auch an dieser Stelle gemacht hätten, allerdings hätten wir da vorfokussiert. Einfach weil es ansonsten zu kompliziert wäre, das anders hinzubekommen. So wie wir es jetzt gemacht haben, haben wir rund 20 Aufnahmen davon bekommen, wie er in der Luft war – einfach perfekt.

Also, ich freue mich sehr auf die Tour de France im nächsten Jahr, ich erinnere mich da an klasse Bilder, die ihr beim letzten Mal gemacht habt.

Wir können es auch kaum erwarten, es gibt so viele lustige Aufnahmen, die man machen kann, wenn es einem die Kamera erlaubt. Auch wenn du merkst, dass es dann ziemlich alberne Aufnahmen sind. Es ist dann fast so, als fängt man an zu träumen – und sich an immer ausgefallenere Orte begibt. Es ist fast schon ein Spiel, um zu sehen, was die Kamera leisten kann. Manche Aufnahmen haben wir schon so oft ausprobiert, aber nicht geschwenkt. Aber wie schon erwähnt: Das werden wir an einem Zeitfahren diesmal machen, weil wir da so viel Zeit haben, einen Fahrer nach dem anderen sehen und etwas mehr Spielraum haben, um Dinge auszuprobieren.

Grossartig! Eines der Merkmale, die in eurer Radsportfotografie sehr oft zu beobachten sind, ist, wie ihr die Athleten in der Umwelt zeigt. Ihr habt das Glück, in den Alpen und in einigen der grossartigsten Landschaften Europas und der Welt zu arbeiten. Wie entsteht diese einzigartige Sicht?

Manchmal war es wirklich frustrierend, weil wir eine ganz bestimmte Sache für das Video drehen mussten. Und dann konnten wir die ganze Zeit zusehen, wie die Sonne unterging. Wir wussten, wenn Edgar auf dieser bestimmten Strasse fahren würde, wie viel Staub würde dann aufsteigen, weil wir ja jetzt schon seit zwei Tagen dort waren. Und es ist genauso passiert. Wir dachten, oh mein Gott, können wir bitte drei Minuten haben, um diese Aufnahme zu machen. Und so bekamen wir diese kleine Pause. Es hat in diesen Momenten so viel Spass gemacht, dass wir uns fast wünschten, die Kamera auf ein Stativ zu stellen und einfach nicht durch den Sucher zu schauen. Einfach nur zusehen, wie das passiert, weil es so cool war. Es war wie ein 500 Meter langer Staubsturm – die Kameraleute haben es gehasst.

Es geht wirklich um das, was wir im Allgemeinen für unser Ziel halten. Das Ideal ist, das bestmögliche Bild zu machen, wo immer wir uns befinden. Manchmal ist es eine Aufnahme wie diese, und manchmal liegt sie direkt zu euren Füssen. Manchmal ist es der Blick durch einen Zeitungskiosk auf der anderen Strassenseite und durch ein Fenster. Es ist so, als ob wir versuchen herauszufinden, wie wir jeden Punkt, an dem wir landen, maximal ausnutzen können. Wir denken, das war dann die beste Aufnahme, die wir in diesem Moment mit diesem Licht und in dieser Szene machen konnten – einfach perfekt.

Wenn wir Schwierigkeiten haben, zu erkennen, was wir fotografieren sollen, stellen wir  uns immer die Frage, wie wir diesem Foto einen Kontext von Zeit und Ort geben können. Anfangs haben wir uns vor Bildern gescheut, die nicht super sauber waren. Jetzt, wo wir ein bisschen reifer geworden sind, fühlen wir uns wohler mit Dingen, die nicht so perfekt sind wie Postkarten-Motive. Vielleicht erkennt ein Betrachter in 20 oder 30 Jahren ein paar Dinge in den Fotos, die es dann vielleicht gar nicht mehr gibt. Und daher denken wir , dass das bewusste Hinzufügen dieser Dinge beim Geschichtenerzählen wirklich hilft.

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